Einblicke aus unserem Workshop „Orchideenkompetenz“ auf der Jahrestagung 2025 der Milton-Erickson-Gesellschaft für Hypnotherapie
Hochsensibilität ist eine tiefgreifende Persönlichkeitseigenschaft, die das Leben auf besondere Weise prägt. Das Thema beschäftigt uns persönlich schon ein Leben lang. 2023 haben wir dazu das Hochsensibilität und seelische Gesundheit – Praxisbuch herausgebracht. Und nun im März durften wir auf der Jahrestagung der Milton-Erickson-Gesellschaft 2025 einen Workshop halten. Diese Jahrestagung ist das zentrale jährliche Treffen der Hypnotherapie-Szene im deutschsprachigen Raum. Und so erarbeiteten wir einen Workshop speziell über Hypnotherapie für hochsensible Menschen.
Dafür haben wir noch einmal gründlich recherchiert, wie die Studienlage sich in den zwei Jahren verändert hat, seit unser Buch fertiggestellt wurde; also was die Wissenschaft heute Neues über Hochsensibilität weiß. Und dann überlegt, was gerade die Hypnotherapie für Hochsensible zu bieten hat.
Hypnotherapie für hochsensible Menschen
Unter dem Titel „Orchideenkompetenz – Hochsensible Menschen in Therapie und Beratung optimal unterstützen mit Hypnotherapie“ stellten wir wissenschaftliche Forschung zu Hochsensibilität und praktische Ansätze für Therapie und Coaching vor.
In der Hypnotherapie ist es üblich, Metaphern zu verwenden. „Orchideenkompetenz“ bezieht sich darauf, dass Hochsensible in der Wissenschaft teilweise als Orchideen bezeichnet werden (dazu unten mehr). Außerdem ist die wissenschaftliche Seite der Hochsensibilität im psychologischen Bereich und der Psychotherapie oft zu wenig bekannt; es handelt sich sozusagen noch eine Orchideenwissenschaft. Genau deshalb haben wir den Workshop entwickelt.
In diesem Artikel teilen wir nun zentrale Inhalte und praktische Impulse aus dem Buch und dem Workshop, die du direkt für dich und deinen Umgang mit hochsensiblen Menschen nutzen kannst. Egal ob du Fachperson bist oder einfach an psychologischen Themen interessiert.
Was bedeutet Hochsensibilität wirklich?
Vielleicht hast du schon Sätze gehört wie: „Jetzt sei doch nicht so empfindlich!“ oder „Reg dich nicht unnötig auf!“ oder „Du bist so eine Mimose! Mach dir einfach nicht so viel draus.“ – Viele Menschen mit hoher Sensibilität (Hoch-Sensible Personen = HSP) kennen solche Aussagen nur zu gut und haben dadurch früh gelernt, sich als merkwürdig und falsch zu empfinden. Deshalb war die Entdeckung der Hochsensibilität durch Elaine N. Aron so wichtig.
Doch immer noch besteht in der Öffentlichkeit der Zweifel, ob es ein wissenschaftlich fundiertes Konzept oder ein Hype ist. Dabei ist Hochsensibilität ganz klar wissenschaftlich fundiert und längst gut erforscht: Sie bezeichnet eine besonders feine Reizverarbeitung und intensive Wahrnehmung auf emotionaler, sensorischer und kognitiver Ebene. Der Fachbegriff dafür lautet Sensory Processing Sensitivity (SPS).
Hier die Kurzform: Alle Menschen sind unterschiedlich empfindsam für Einflüsse aus ihrer Umwelt. Manche ähneln zarten Orchideen und brauchen eine unterstützende Umgebung, um zu erblühen. Andere gleichen eher den robusteren Tulpen oder dem widerstandsfähigen Löwenzahn. Damit ist keine Wertung verbunden, offenbar sind diese unterschiedlichen Arten der Umweltsensitivität gleich wichtig, denn es gibt sie nicht nur bei Menschen aller Kulturkreise, sondern auch bei vielen Tierarten. Aus der Forschung wissen wir: Hochsensibilität ist keine Krankheit, sondern einfach ein Persönlichkeitsmerkmal.
Wie wirkt sich Hochsensibilität auf die seelische Gesundheit aus?
Für unser Buch haben wir die Studienlage betrachtet und mehrere interessante Fakten gefunden:
Die erhöhte Wahrnehmungssensibilität kann einerseits zu Stressanfälligkeit, Erschöpfung und Überreizung führen – vor allem in belastenden Umgebungen. Damit sind leider nachweisbar auch mehr seelische Erkrankungen verbunden. So können wir davon ausgehen, dass der Anteil von Hochsensiblen in Therapie und Behandlung höher ist. Und das ist auch gut so, denn:
Andererseits profitieren HSP überdurchschnittlich stark von günstigen Lebensbedingungen und Unterstützung! Gerade in Therapie, Coaching und unterstützenden Beziehungen können sich Hochsensible gut stabilisieren und weiterentwickeln (Vantage Sensitivity). Denn sie sind auch für das Gute aufnahmefähig und haben damit ein besonderes Potenzial für Kreativität, Empathie, Feinsinnigkeit und inneres Wachstum.
Aus therapeutischer Sicht ist daher ein guter Informationsstand und ein differenzierter Blick wichtig:
Welche Reaktionen sind normale Ausprägungen von SPS?
Welche Symptome deuten auf eine begleitende psychische Belastung hin?
Und vor allem: Gibt es (noch) ungenutzte Ressourcen?
Was ist nun allgemein für Hochsensible zur Stärkung empfehlenswert? Was lässt sozusagen diese „Orchideen“ besonders gut gedeihen?
Praktische Selbstfürsorge für Hochsensible
Damit HSP im Alltag besser gedeihen können, empfehlen wir eine bewusste, erhöhte Selbstfürsorge, die sowohl körperliche als auch seelische Ebenen anspricht. Hier einige bewährte Strategien:
Atemübungen & Achtsamkeit: z. B. 4/6-Atmung, tiefe Bauchatmung, Selbstmitgefühlsmeditation nach Kristin Neff. Diese helfen, mit der leicht hochkommenden Nervosität und den vielen Ängsten umzugehen, die Hochsensible leicht haben können.
Bewegung & körperliche Regeneration: regelmäßige Mini-Pausen, mehr Pausen als andere Menschen, wohltuende Bewegung wie Yoga oder Tanzen
Ernährung & Ruhezeiten: angepasste Ernährung, längere Erholungsphasen in Urlaub und Freizeit,
Selbsthypnose & Imagination: z. B. Wohlfühlorte innerlich verankern oder etwas wie einen magischen Schutzmantel visualisieren, der Außenreize abhält; insgesamt dafür sorgen, dass die inneren Bildwelten immer mehr unterstützend und aufbauend sind.
All diese Maßnahmen helfen im Leben regelmäßig dabei, das überreizte Nervensystem zu beruhigen und die eigene Resilienz zu stärken.
Warum Hypnotherapie besonders geeignet ist für hochsensible Menschen
Und warum jetzt Hypnotherapie?
Die ausgeprägte Wahrnehmungsfähigkeit macht Hochsensible besonders empfänglich – genau hier setzt die Hypnose an, die sich auf die Kunst der bewussten und unbewussten Wahrnehmung spezialisiert hat. Dadurch werden Ressourcen gestärkt, Kommunikation achtsam gestaltet und Menschen in ihrer Selbststeuerung unterstützt.
In einer stärkenden Konversation und durch gezielte Trancearbeit hilft die Hypnotherapie für hochsensible Menschen, dass sie ihre starken Wahrnehmungen besser verarbeiten können. Ressourcen werden aktiviert, belastende Erfahrungen können transformiert und positiver im Alltag integriert werden.
Im Workshop mit den sehr interessierten und engagierten Teilnehmenden haben wir gemeinsam einen „Methodenkoffer“ für Behandlerinnen und Behandler erstellt, der z. B. folgende Ansätze enthält:
Konversationshypnose: unterstützende, wohlwollende Suggestionen im Gespräch, Würdigung des Erlebens
Teilearbeit: liebevolle Integration innerer Anteile nach IFS (Internal Family Systems Therapie) oder hypnosystemischem Ansatz
Selbstfürsorge für Behandler*innen: Achtsamkeitsanker, bewusste Übergänge zwischen Behandlungsterminen, kreative Verarbeitung der Therapieerfahrungen.
Was wir Therapeutinnen und Therapeuten, Berater*innen und Coaches empfehlen: Besonders hilfreich ist es, Hochsensibilität in der Therapie anzusprechen und bewusst zu nutzen – als „therapeutisches Tertium“, also als dritte Kraft im Raum, auf die sich beide Seiten beziehen können. Das heißt, die Hochsensibilität wird als eine Kompetenz betrachtet, die achtsam integriert wird, deren Stimme im inneren Parlament gehört und sogar abgefragt wird. Dazu braucht es Verständnis, geeignete Therapiemethoden und das Vermitteln von Selbstannahme.
Die Voraussetzung dafür ist, als Behandler*in die eigene Empfindsamkeit und Sensibilität ebenfalls zu erkennen und zu integrieren, um auf diese positive Weise auf hochsensible Menschen wirken zu können.
Fazit: Sensibilität als Stärke leben
Durch solche annehmenden, heilenden Schritte können Menschen in der Therapie die Erfahrung machen, dass Hochsensibilität vollständig in Ordnung ist, oft sogar eine Stärke. Das macht es ihnen leichter, diesen Teil ihrer Persönlichkeit nicht mehr wegzuschieben oder zu bekämpfen, sondern immer mehr zu integrieren. Und das ist vermutlich der stärkste Wirkfaktor.
Eine kleine Frage ist vielleicht noch offen: Sollst du dich jetzt mit einer Orchidee identifizieren?! Oder überhaupt mit einer Blume? Nein, das ist gar nicht notwendig. Es ist nur eine Metapher. Wichtig ist zu wissen, dass jede Eigenart ihre eigenen Stärken und Bedürfnisse hat, ob empfindsam, mittel oder robust.
Wir wünschen uns, dass Hochsensibilität nicht länger als Schwäche, sondern als Ressource gesehen wird – in der Therapie ebenso wie im Alltag. Wenn du selbst hochsensibel bist oder mit HSP arbeitest, kann ein aufmerksamker, differenzierter und hypnotherapeutisch fundierter Umgang viel bewirken.
Unser Buch„Hochsensibilität und seelische Gesundheit – Praxisbuch“ bietet dir weitere Einblicke und über 60 Tools zur direkten Anwendung. Wir haben viele positive Rückmeldungen für die Verständlichkeit, Praxisnähe und annehmende Art des Buches bekommen, worüber wir uns sehr freuen. Finden kannst du es bei Amazon oder im Buchhandel – erschienen natürlich im Psy-Press Verlag.
Fazit: Du bist nicht „zu empfindlich“ – du bist genau richtig – und deine Sensibilität ist eine besondere Kompetenz.
Nun interessiert uns natürlich ganz besonders, ob Du schon Erfahrungen mit Hypnose oder Hypnotherapie gemacht hast und wie es Dir damit gegangen ist. Schreibe uns gerne im Kommentarbereich!
Herzliche Grüße von Birgit Heining und Johanna Philippi
Bei der Arbeit an unserem Buch „Hochsensibilität und seelische Gesundheit“ haben wir eine Reihe von sensiblen Menschen getroffen, die uns erzählt haben, dass sie unter leichtem, oft unterbrochenem Schlaf leiden. Sie berichteten, wie Geräusche in der Nacht, Schnarchen oder eine nahe Kirchturmuhr ihren Schlaf beeinträchtigen können und dass sie oft gerade in den Morgenstunden viel zu früh erwachen. Die Ereignisse des Vortags kreisen in ihren Gedanken. Eine neue Studie zeigt, dass hochsensible Menschen oft mit Schlafproblemen zu kämpfen haben. In diesem Artikel erfährst du, welche Tipps für besseren Schlaf bei Hochsensibilität helfen können.
Welche Merkmale der Hochsensibilität haben mit Erholung und Schlaf zu tun?
Hochsensibilität, oder sensorische Verarbeitungssensibilität (SPS), beschreibt Menschen, die auf Reize aus der Umwelt besonders stark reagieren. Sie verarbeiten Eindrücke intensiver und tiefgehender, was dazu führt, dass sie leicht überreizt oder erschöpft sein können. Typische Merkmale sind eine erhöhte Wahrnehmung von Licht, Geräuschen oder Gerüchen und ein besonders intensives Empfinden von positiven wie negativen Emotionen. Das macht hochsensible Menschen zu empathischen und reflektierten Personen, bringt aber auch einige Herausforderungen mit sich – besonders, wenn es um den Schlaf geht.
Tipps für besseren Schlaf bei Hochsensibilität: Ruhe und Erholung finden
Für hochsensible Menschen ist Schlaf ein besonders heikles Thema. Die Studie zeigt, dass sie häufig unter Schlafproblemen wie Insomnie leiden. Das liegt an einer erhöhten Schlafreaktivität: das heißt, Hochsensible reagieren oft schon auf leicht belastende oder nervige Ereignisse aus dem vergangenen Tag mit Schlafstörungen.
Die Sensibilität kann sich besonders dann auf den Schlaf auswirken, wenn die Verarbeitung von Reizen und Eindrücken des Tages nicht ausreichend abgeschlossen wird. Wenn du hochsensibel bist, findest du hier wertvolle Tipps für besseren Schlaf:
Ruhe und Rückzug: Für Hochsensible ist es wichtig, in ihrem Alltag regelmäßig Ruhezeiten einzuplanen und sich in eine ruhige Umgebung zurückzuziehen. Ein abgedunkelter Raum oder eine Phase ohne äußere Reize hilft dem Nervensystem, sich von den Eindrücken des Tages zu regenerieren.
Stressmanagement: Stress kann für hochsensible Menschen besonders belastend sein und Schlafstörungen verstärken. Methoden wie Achtsamkeitsübungen, Tagebuchschreiben oder Entspannungstechniken sind daher hilfreich, um sich vor dem Schlafengehen zu beruhigen.
Positive Umgebung: Ein Umfeld, in dem du dich sicher und geborgen fühlst, kann deine Schlafqualität erheblich verbessern. Es hilft, in einer harmonischen und ruhigen Atmosphäre zur Ruhe zu kommen. Manchmal genügt es, auf ein aufgeräumtes, reizarmes Schlafzimmer zu achten.
Reizüberflutung minimieren: Du kannst Überreizung vorbeugen, indem du tagsüber laute, hektische oder grelle Umgebungen vermeidest, wenn möglich. Dadurch fällt es oft leichter, abends zur Ruhe zu finden und zu entspannen.
Gesunde Schlafhygiene: Ein regelmäßiger Schlafrhythmus, ein ruhiges und dunkles Schlafzimmer sowie der Verzicht auf Koffein und Alkohol am Abend können das Ein- und Durchschlafen erleichtern.
Wie Yoga Nidra Hochsensiblen zu besserem Schlaf verhilft
Im Buch „Hochsensibilität und seelische Gesundheit“ haben wir das verhaltenstherapeutische Schlaftraining beschrieben und Tipps für besseren Schlaf bei Hochsensibilität gegeben.
Neben diesen klassischen Ansätzen gibt es auch eine weniger bekannte, aber wirksame Selbsthilfetechnik, die sich besonders für hochsensible Menschen eignet: Yoga Nidra.
Yoga Nidra wird oft als „Schlaf des Yogis“ bezeichnet und ist eine tiefenentspannende Meditationstechnik, die das autonome Nervensystem beruhigt und somit ideal für Hochsensible ist. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Yoga Nidra das parasympathische Nervensystem aktiviert und dadurch den Cortisolspiegel senkt. Dies hilft hochsensiblen Menschen, Erregungszustände abzubauen und in einen regenerativen Zustand zu kommen. Es ist ein absichtliches Erholen wie im Schlaf, aber ohne zu schlafen.
Yoga Nidra wird im Liegen durchgeführt und bringt Körper und Geist schrittweise in einen Zustand der bewussten Entspannung und nicht-fokussierten Wahrnehmung.
Dabei liegst du bequem auf dem Rücken und erlebst eine wohltuende, entlastende innere Reise durch deine verschiedenen Körperteile, die dich Stück für Stück in eine tiefe Entspannung führt.
Hier ist eine kurze Anleitung, um Yoga Nidra selbst auszuprobieren:
Vorbereitung: Lege dich bequem auf den Rücken, idealerweise mit einer Decke, um dich warmzuhalten. Schließe die Augen und nimm dir einen Moment, um ganz ruhig zu werden.
Atemfokus: Beginne, tief und ruhig zu atmen. Konzentriere dich auf deinen Atem und lasse jegliche Spannung los.
Körperreise: Führe deine Aufmerksamkeit nacheinander zu verschiedenen Körperteilen, beginnend bei den Zehen und allmählich nach oben zum Kopf. Spüre jede Körperregion bewusst und entspanne sie jeweils ein wenig tiefer.
Visualisierung und „Sankalpa“: Wenn du magst, folgt eine kurze Phase der Visualisierung, in der du dir friedliche Bilder oder Szenen vorstellst, um die Entspannung weiter zu vertiefen. In dieser Phase kannst du auch eine Sankalpa, eine positive Affirmation oder Absicht, für dich selbst formulieren. Diese Affirmation kann dabei helfen, das Unterbewusstsein auf ein bestimmtes Ziel auszurichten und langfristig eine positive Veränderung zu bewirken. Das könnte beispielsweise „innerer Frieden“ oder „Gelassenheit“ sein.
Abschluss: Bleibe einige Minuten in dieser tiefen Entspannung und kehre dann langsam mit angenehmem Dehnen und Räkeln zurück ins Wachsein.
Yoga Nidra ist besonders für hochsensible Menschen geeignet, da es den Geist in eine ruhige Balance bringt und dabei hilft, Reize gezielt loszulassen. So können Körper und Geist vor dem Schlafengehen in einen tiefen Entspannungszustand gelangen. Mit dem regelmäßigen Üben von Yoga Nidra – auch als Nachmittagspause – kann das Nervensystem zunehmend gestärkt werden, was mit der Zeit immer mehr zu einer Verbesserung der Schlafqualität führen kann.
Fazit: Selbstfürsorge und das richtige Umfeld für guten Schlaf
Als hochsensibler Mensch hast du besondere Bedürfnisse, wenn es um Erholung und Schlaf geht. Indem du dir Rückzugsorte schaffst und Entspannungstechniken gezielt einsetzt, kannst du Überreizung und Schlafproblemen vorbeugen. Wenn du selbst Ein- oder Durchschlafprobleme hast, nutze unsere Tipps für besseren Schlaf bei Hochsensibilität, um deine Empfindsamkeit positiv zu leben und gleichzeitig für ausreichend Erholung zu sorgen.
Hast du bereits Erfahrungen mit Yoga Nidra oder einer ähnlichen Entspannungstechnik gemacht? Teile es gerne in einem Kommentar unter diesem Artikel und erzähle uns, was dir am besten hilft.
Herzliche Grüße
Birgit
Hinweis: Jeder Mensch ist individuell, und was für die einen hilfreich ist, muss nicht zwangsläufig auch für alle anderen funktionieren. Bei anhaltenden Schlafproblemen ist es auf jeden Fall ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Literaturquellen dieses Artikels
Amemiya, Rei, Genboku Takahashi, Randeep Rakwal, Midori Kahata, Kanako Isono, und Yosuke Sakairi. „Effects of yoga in a physical education course on attention control and mental health among graduate students with high sensory processing sensitivity“. Herausgegeben von Kevin K. Byon. Cogent Psychology 7, Nr. 1 (31. Dezember 2020): https://doi.org/10.1080/23311908.2020.1778895
Kumari, Mgwr, und Hkbs Karunaratne. „Therapeutic Effects of Yoga Nidra: A Review“. International Journal of Health Sciences and Research 12, Nr. 12 (22. Dezember 2022): 148–53. https://doi.org/10.52403/ijhsr.20221224
Pieroni, Ilde, Antonino Raffone, und Luca Simione. „Sleep Reactivity Mediates the Relationship between Sensory-Processing Sensitivity and Insomnia Symptoms Severity: A Cross-Sectional Correlational Study“. Stress and Health 40, Nr. 2 (2024): e3297. https://doi.org/10.1002/smi.3297
Hochsensibilität und Hochbegabung sind zwei faszinierende Eigenschaften, die einige Ähnlichkeit haben. Eine neue Studie beleuchtet die Beziehung zwischen diesen beiden Phänomenen und zeigt überraschende Ergebnisse.
Die Studie von Professor De Gucht
Im Dezember 2023 wurde eine neue Studie zum Verhältnis von Hochbegabung und Hochsensibilität veröffentlicht. Bisher gab es zwar Hinweise darauf, dass Menschen mit einem hohen Intelligenzquotienten ebenfalls eine höhere Sensibilität im Vergleich zur Gesamtbevölkerung aufweisen, aber die genaue Beziehung zwischen den Eigenschaften von Hochsensibilität und Hochbegabung war noch nicht geklärt.
Eigenschaften hochbegabter Menschen
Von hochbegabten Menschen wissen wir, dass sie besondere abstrakte Denkfähigkeiten besitzen, komplexe Probleme schneller lösen können und in einer Situation mehr wahrnehmen und mehr Informationen verarbeiten können als andere Menschen. Hochsensible erleben ebenfalls ihre Wahrnehmungen intensiver und verfügen über eine größere Verarbeitungstiefe. So liegt nahe, zu vermuten, dass beide Gruppen mehr gemeinsame Eigenschaften haben könnten.
Professor Véronique De Gucht und ihr Team verglichen 636 Menschen mit einem IQ von mindestens 130 mit einer großen Stichprobe der Gesamtbevölkerung von 10.291 Teilnehmern. Alle wurden mit dem SPSQ-Fragebogen auf Hochsensibilität getestet. Dieser Test prüft verschiedene Eigenschaften von Sensibilität, nämlich Wahrnehmungsfähigkeit in sozialen Zusammenhängen, ästhetische Sensibilität, Empfindsamkeit für feine innere und äußere Reize und sensorisches Wohlbefinden, sowie die Stärke der Reaktion auf emotionale oder körperliche Reize und sensorisches Unbehagen (zum Beispiel die Abneigung gegen laute Geräusche, helles Licht oder unangenehme Gerüche).
Alle Versuchspersonen wurden auch noch auf die Persönlichkeitseigenschaften Offenheit und Neurotizität (also wie nervös, reizbar oder unsicher sie sind) getestet.
Die Besonderheiten der Hochbegabten
Die hochintelligenten Studienteilnehmer erwiesen sich tatsächlich in einiger Hinsicht als sensibler als die Allgemeinbevölkerung. Sie nehmen Kunst und Schönheit stärker wahr, spüren in sozialen Zusammenhängen mehr und erleben mehr sinnliches Wohlbefinden. Interessanterweise haben sie aber niedrigere Werte, was die schwierigen Aspekte der Hochsensibilität angeht. Sie reagieren weniger stark auf emotionale oder körperliche Reize und haben weniger Probleme mit sensorischen Unbehagen.
Was können hochsensible Menschen von Hochbegabten lernen?
Die Fähigkeiten, die hochbegabte Menschen durch ihre hohe Intelligenz leichter mit den Schwierigkeiten ihrer Sensibilität umgehen lassen, können andere hochsensible Menschen trainieren. Dazu sind sie sogar besonders gut befähigt, denn in anderen wissenschaftlichen Untersuchungen wurde bereits herausgefunden, dass hochsensible Menschen besonders gut auf Methoden zur persönlichen Weiterentwicklung ansprechen.
Praktische Tipps zur Stressbewältigung
Bei der Erforschung der Problemlösestrategien von hochbegabten Menschen ist aufgefallen, dass es ihnen häufig gelingt, sich von Problemen nicht emotional überwältigt zu fühlen. Sie schaffen das, indem sie Schwierigkeiten in kleine, handhabbare Teile zerlegen ihre Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.
Wirksame Strategien zur Stressbewältigung:
Probleme in kleine, handhabbare Teile zerlegen
Perspektivwechsel üben
Selbstreflexionstechniken wie Tagebuchschreiben und Achtsamkeitsmeditation
Selbstreflexion und persönliche Weiterentwicklung
Von hochbegabten Menschen ist bekannt, dass sie ihr eigenes Handeln und Denken oft hinterfragen und ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster genauer zu erforschen.
Hochsensible Menschen verfügen oft über eine gute emotionale Wahrnehmung und diese Stärke lässt sich nutzen, um sich selbst besser kennen zu lernen. Manchmal benötigen sie dazu nur die geeignete Gelegenheit. Selbstreflexionstechniken wie das Führen eines Tagebuchs oder die Nutzung von Achtsamkeitsmeditation können da wertvolle Hilfe geben.
„Da ist …“-Meditation
Wenn dich das Thema interessiert, kannst du zum Beispiel die „Da ist …“-Meditation ausprobieren. Setze dich einfach an einen ungestörten Platz, schließe die Augen und atme ruhig und gleichmäßig. Lenke deine Aufmerksamkeit auf dich selbst. Jedes Mal, wenn du etwas fühlst, kannst du dieses Gefühl benennen, zum Beispiel: „Da ist Ärger“, oder „da ist Freude“. Du lernst damit, deine eigenen Gefühle zu beobachten, ohne etwas mit ihnen tun zu müssen. Damit erreichst du mehr inneren Abstand und eine bessere Wahrnehmung von dem, was sich sonst unbewusst in dir ereignet.
Was du mitnehmen kannst
Die Studie von Professor De Gucht zeigt, dass es zwischen Hochbegabung und Hochsensibilität Berührungspunkte gibt und dass viele hochbegabte Menschen von ihrer Sensibilität profitieren. Doch auch alle anderen hochsensiblen Menschen können lernen, die Strategien der Hochbegabten für sich zu nutzen und für ihr persönliches Wachstum zu verwenden.
Strategien zur Stressbewältigung und Selbstreflexion schärfen die emotionale Wahrnehmung und erleichtern, mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen. Nutze deine Wahrnehmung, um deine Umgebung intensiver zu erleben und deine Gefühle bewusster zu steuern.
Welche Erfahrungen hast du denn mit dem Thema gemacht? Gehörst du zur Gruppe der Hochbegabten und wie ordnest du dich ein in Bezug auf deine Sensibilität? Erlebst du dich nicht als hochbegabt, aber als besonders sensibel und beeinflussbar von bestimmten Umwelteindrücken? Hast du schon eine oder mehrere der genannten Strategien ausprobiert und wie ist es dir damit ergangen?
Ich freue mich, wenn du uns darüber im Kommentarbereich schreibst!
In Umfragen werden Fairness und gute Kooperation immer wieder als wichtigste Elemente von guter Zusammenarbeit und Wohlbefinden in Gruppen und Teams benannt.
Stell dir vor, du bist Teil eines Teams, in dem alle sich verstanden und fair behandelt fühlen. Wo Kooperation nicht nur ein Ziel, sondern gelebte Realität ist.
Wenn du verstehen möchtest, was Gruppen erfolgreich macht und wie alle Beteiligten dazu beitragen können, findest du hier spannende Informationen und wissenschaftliche Erkenntnisse dazu.
Entdecke, wie Fairness und gegenseitiges Verständnis die Basis für gelungene Zusammenarbeit bilden und wie du diese Erkenntnisse in deinem beruflichen und privaten Umfeld umsetzen kannst.
Warum Fairness und Kooperation auch für dich so wichtig sind
In einer immer stärker vernetzten Welt nimmt die Bedeutung guter und effektiver Zusammenarbeit stetig zu. Fairness und Kooperation sind dabei nicht nur moralische Ideale, sondern praktische Notwendigkeiten, die maßgeblich über Erfolg und Misserfolg in Teams entscheiden.
Hier erfährst du, wie gerechte Strukturen und eine Kultur der Zusammenarbeit das Wohlbefinden jedes Teammitglieds und den kollektiven Erfolg fördern können. Indem wir die Bedeutung von Fairness und Kooperation erkennen, schaffen wir die Basis, um Zusammenarbeit so zu gestalten, dass sie für alle Beteiligten fruchtbar und angenehm wird.
Forschung in Aktion: Das Gefangenendilemma und Tit-for-Tat
Es gibt spannende Forschungsergebnisse darüber, wie Zusammenarbeit funktioniert. Ein Schlüsselkonzept dabei ist das Gefangenendilemma. Dies ist ein Modell, das die Komplexität menschlicher Entscheidungen in sozialen Interaktionen verdeutlicht. Entwickelt in den 1950er Jahren, illustriert es, wie individuelle Interessen mit dem Gruppenwohl kollidieren können.
Stelle dir zwei Einbrecher vor, die nach einem gemeinsamen Coup gefasst wurden, jedoch ohne Beweise für den tatsächlichen Diebstahl. Sie werden getrennt voneinander inhaftiert. Jeder steht vor der Wahl: das Verbrechen gestehen und den anderen belasten oder schweigen. Wenn beide schweigen, kommen sie wegen mangelnder Beweise wahrscheinlich mit einer geringen Strafe davon. Gestehen beide, erhalten sie eine mittelschwere Strafe. Doch wenn einer gesteht und den anderen der Haupttäterschaft beschuldigt, der andere aber schweigt, kommt der Geständige frei, während der Schweigende die maximale Strafe erhält.
Das Gefangenendilemma spiegelt viele reale Situationen wider, in denen das Ergebnis nicht nur von der eigenen Entscheidung, sondern auch von den Entscheidungen anderer abhängt.
Praktische Bedeutung in Teams
Das ist zum Beispiel in einem Projektteam der Fall, in dem jedes Mitglied eine kritische Aufgabe hat. Wenn alle kooperieren und ihren Teil erfüllen, wird das Projekt rechtzeitig und erfolgreich abgeschlossen. Aber wenn ein Mitglied entscheidet, weniger beizutragen, um persönlich Zeit zu sparen, geraten die anderen unter Druck, seine Last mitzutragen. Das führt nicht nur zu Spannungen im Team, sondern kann auch die Qualität des Endergebnisses beeinträchtigen. In solchen Momenten wird klar, wie entscheidend klare Kommunikation, etablierte Strukturen und ein gemeinsames Verständnis von Fairness sind. Sie schaffen ein Umfeld, in dem Kooperation nicht nur erwartet, sondern natürlich ist und in dem alle Einzelentscheidungen das Wohl der gesamten Gruppe unterstützen.
Wir treffen einander nicht nur einmal …
Aber wie sollen denn gleichrangige Teammitglieder jemanden daran hindern, sich zurückzuhalten und den anderen mehr aufzubürden? Das Gefangenendilemma zeigt ja leider modellhaft, dass diese Person von ihrem Verhalten mehr profitiert als diejenigen, die fair ihren Teil beitragen.
Die Lösung liegt in dem Wissen, dass wir meistens wiederholt mit unseren Teamkollegen zusammenarbeiten. Da liegt der Unterschied zum Gefangenendilemma – die anderen merken, wenn jemand seinen Beitrag geringhält, und können beim nächsten Mal darauf reagieren. Und wie können sie das wirkungsvoll tun?
Was ist also der richtige Zug?
Robert Axelrods „Tit-for-Tat“-Strategie aus seinem Buch „Die Evolution der Kooperation“ bietet eine Lösung. In seinem berühmten Computerturnier lud Axelrod Experten ein, Softwareprogramme zu entwerfen, die in einer Serie von Gefangenendilemma-Spielen gegeneinander antraten. „Tit-for-Tat“, ein überraschend einfaches Programm, das mit Kooperation beginnt und danach immer die letzte Aktion des Gegners kopiert, erwies sich als besonders erfolgreich. Kooperierte der Gegner, tat das Programm es ihm gleich und beide profitierten. Wenn der Gegner aber seinen eigenen Vorteil suchte, reagierte das Programm ebenso, bis er sein Verhalten wieder „besserte“ und kooperierte. Dann kooperierte auch „Tit-for-tat“ (der Name bedeutet auf Deutsch etwa „wie du mir, so ich dir“).
Diese Strategie fördert Kooperation, indem sie Kooperationsbereitschaft belohnt und gleichzeitig die Möglichkeit für Ausbeutung minimiert. In der Teamarbeit kann dies bedeuten, dass Beiträge anerkannt und Fehlverhalten angemessen, aber nicht übermäßig sanktioniert werden. Dadurch entsteht ein Gleichgewicht aus Fairness und gegenseitiger Unterstützung.
Missverständnisse reduzieren und flexibel reagieren
Diese Strategie erweist sich oft als wirksam. Sie stößt jedoch an ihre Grenzen, wenn menschliche Emotionen und komplexe Umstände ins Spiel kommen. Hat meine Kollegin bei der letzten Aufgabe nicht mitgeholfen, weil sie unmotiviert war, oder war sie einfach überfordert, weil zu Hause unerwartete Probleme aufgetaucht sind? Fragen wie diese zeigen die Grenzen eines rein schematischen ‚Tit-for-Tat‘-Ansatzes auf.
Besonders in einem Team, das in der Vergangenheit eher von Eigeninteressen geprägt war, kann es schwer sein, den ersten Schritt in Richtung Vertrauen zu wagen.
Die Lösung könnte eine empathischere, flexible Version von ‚Tit-for-Tat‘ sein: Starte mit einem vorsichtigen, aber freundlich kommunizierten Kooperationsangebot. Wird es erwidert, dann erhöhe schrittweise den Umfang deiner Kooperationsbereitschaft. Bei entgegenkommendem Verhalten zeige Wohlwollen; reagiert jemand unkooperativ, reduziere die Unterstützung maßvoll, ohne sie komplett einzustellen. Dies eröffnet die Chance, Missverständnisse aufzuklären und eine robustere, ausgewogenere Kooperationsbasis zu schaffen, die der vielschichtigen Natur menschlicher Beziehungen gerecht wird.
Fairness in der Familie
Als Beispiel hier eine kleine Familiensituation: Eine Mutter hat das Problem, dass ihr pubertierender Sohn seine Aufgaben im Haushalt nicht oder nur nach vielfachem Nachfragen erledigt. Sie hat ihm Vorhaltungen gemacht, ihn gebeten und mit Taschengeldentzug gedroht. Alle Maßnahmen halfen höchstens kurzfristig, bald fiel er wieder in die gewohnte Verweigerung zurück.
Nun probiert sie die „Tit-for-Tat“-Strategie aus. Als er das nächste Mal darum bittet, zu einem Freund gefahren zu werden, sagt sie: „Das mache ich. Allerdings kostet mich das eine halbe Stunde meiner Zeit. Ich möchte, dass du dich revanchierst und nach dem Abendessen den Geschirrspüler ausräumst. Machst du das?“ Der Sohn stimmt zu und wird zu seinem Freund gebracht. Allerdings hat er die Zusage später „vergessen“ und erledigt auch auf Nachfrage die Aufgabe nicht. Als er am nächsten Tag wieder um einen Gefallen bittet („Bringst du mir ein Handyladekabel aus der Stadt mit?“), lehnt die Mutter ab und erklärt freundlich, dass sie dafür keine Extrazeit investiert, denn er hat das auch nicht für sie getan. Wenn er allerdings jetzt gleich das Altglas zum Container bringt, würde sie das Kabel besorgen. Nachdem sie in der nächsten Zeit konsequent dranbleibt, für ihre Dienstleistungen eine Gegenleistung einzufordern, wird ihr Sohn (erstmal murrend) mitziehen. Mit der Zeit gewöhnt er sich daran und bietet schon von sich aus eine Gegenleistung an.
Mit nur einem Gegenüber funktioniert die Strategie oft sehr gut. Aber wie lässt sich dieses Wissen auf die Fairness in einer ganzen Gruppe übertragen?
Was können du und die anderen Mitglieder deines Teams nun konkret tun?
Schafft gemeinsam ein Umfeld, in dem Offenheit, Verständnis und gegenseitiger Respekt nicht nur Werte sind, sondern gelebte Praxis. Wenn Gegenseitigkeit, Fairness und gemeinsames Engagement von allen geschätzt werden, entsteht eine kooperative Gruppenatmosphäre.
Offene Kommunikation als Basis: Fördert regelmäßige Treffen, in denen alle frei und ohne Vorbehalte sprechen können. Dies stärkt das Vertrauen und die Transparenz im Team.
Gemeinsame Ziele als Verbindung: Definiert und benennt gemeinsam, was ihr erreichen wollt. Dies schafft Zusammengehörigkeitsgefühl und fördert den kooperativen Geist. Jede Person kann dazu etwas Wertvolles beitragen, ganz egal, welchen Rang oder welche Funktion sie hat.
Konstruktives Feedback als Werkzeug: Ermuntert euch gegenseitig zu konstruktivem Feedback. Dies hilft, Missverständnisse zu beseitigen und die Zusammenarbeit dauerhaft zu verbessern.
Fehlerkultur: Schafft gemeinsam ein Umfeld, in dem Fehler als wertvolle Gelegenheiten für neue Erkenntnisse und Entwicklung betrachtet werden. Ermutigt euch gegenseitig, offen über Missgeschicke zu sprechen und aus ihnen gemeinsam zu lernen. Indem ihr eine Atmosphäre des Vertrauens und der Unterstützung pflegt, fördert ihr nicht nur individuelle Verantwortung, sondern stärkt auch das gemeinsame Engagement für kontinuierliche Verbesserung und Innovation.
Anerkennung als Motivationsfaktor: Zeigt Wertschätzung für die Beiträge jeder einzelnen Person. Dies stärkt ein positives Teamklima und motiviert zu weiterer Kooperation.
Indem ihr diese Aspekte in eure Teamkultur integriert, schafft ihr eine solide Basis für eine erfolgreiche und faire Zusammenarbeit.
Nur Mut
Klar, es kostet Überwindung, sich für Fairness und gute Zusammenarbeit in deiner Gruppe, deinem Team oder deiner Familie einzusetzen.
Allerdings bringen dich auch kleine Schritte zum Ziel. Wenn du immer mal wieder den anderen Mitgliedern Wertschätzung und Anerkennung ausdrückst, konstruktive Rückmeldungen gibst und freundlich mit den Fehlern anderer umgehst, trägst du schon viel bei zu einer besseren Stimmung. All das baut Vertrauen auf und stärkt das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Dein Engagement kann den Funken entzünden, der zu einer Kultur der Kooperation und Fairness führt. Wie sehr die anderen Gruppenmitglieder auf deine Anregungen reagieren, liegt natürlich bei ihnen. Aber du selbst profitierst auf jeden Fall, weil dieses Verhalten dich dem näher bringt, wie du dir guten Umgang mit einander wünschst.
Wage den ersten Schritt zu der Veränderung, die du dir wünschst!
Zum Weiterlesen
Hier habe ich noch ein paar interessante wissenschaftliche Quellen gefunden, die sich mit unserem Thema Kooperation auseinandersetzen:
Hast du selbst noch weitere Ideen dazu, wie Kooperation und Fairness in der Zusammenarbeit gefördert werden können? Welche Erfahrungen hast du damit? Schreibe uns gerne einen Kommentar!
Weihnachten – eine Zeit der Besinnlichkeit und der Freude – bringt manchmal emotionale Herausforderungen mit sich.
Als Psychotherapeutin erlebe ich regelmäßig nach den Feiertagen Notfälle: Familienstreitigkeiten, Gefühle der Einsamkeit oder andere belastende Erfahrungen sind keine Seltenheit.
Für hochsensible Menschen können diese Festtage besonders herausfordernd sein.
Hochsensible und die Weihnachtszeit Die Feiertage vereinen eine Vielfalt von Gefühlen: Sehnsucht, Freude, Angst und Erwartungsdruck. Hochsensible spüren diese emotionale Achterbahn oft intensiv.
Sie sehnen sich nach tiefer Verbundenheit, bedeutungsvollen Gesprächen und dem Wiedererleben schöner Erinnerungen. Bleiben diese Wünsche unerfüllt, können Enttäuschung, Traurigkeit und Selbstvorwürfe entstehen.
Herausforderungen meistern Weihnachten kann unterschiedliche Erwartungen und Lebensweisen auf Kollisionskurs bringen. Generationenkonflikte, politische Meinungsverschiedenheiten und widersprüchliche Vorstellungen vom perfekten Fest können Spannungen schüren, die durch Alkohol und räumliche Enge noch verstärkt werden.
Weihnachten kommt nicht ganz unerwartet … Wenn du damit besser umgehen willst, hilft es, sich deiner eigenen (gemischten) Gefühle bewusst zu werden. Überlege dir, was du dir von den Festtagen wünschst, was du erwartest und befürchtest.
Stelle schon vor dem Fest eine Liste mit Ideen und Strategien zusammen, um negative Ereignisse zu vermeiden und positive Erlebnisse zu fördern.
Mit wem möchtest du gern worüber sprechen?
Was gehört für dich zu einem gelungenen Fest und was kannst du tun, um diese Erfahrung vorzubereiten?
Lohnt es sich vielleicht sogar, deiner Familie und den Festgästen von deinen Wünschen zu erzählen? Manchmal ist Veränderung möglich, wenn wir unsere Bedürfnisse benennen.
Oder du wählst einen weiteren, kreativen Ansatz:
Wenn nervige Ereignisse drohen – spiele das Weihnachts-Bingo Martha Beck, die amerikanische Soziologin und Coachin, hat eine humorvolle Methode gegen den Festtagsstress entwickelt: ein Weihnachts-Bingo.
Dabei kannst du mögliche Probleme und Ärgernisse vorher in ein Bingofeld eintragen. Treten diese Ereignisse tatsächlich ein, darfst du sie auf dem Bingoschein ankreuzen.
Dieser spielerische Ansatz hilft dir dabei, auch schwierige Situationen mit Humor zu nehmen und kann sogar als Gruppenaktivität gestaltet werden, bei der sich Teilnehmer gegenseitig (vielleicht per Handy) über ihre Erfahrungen austauschen.
Weihnachtliches Wohlbefinden Hochsensible Menschen suchen an Weihnachten eine ganz eigene Mischung aus Verbundenheit, Tradition, neuen Ideen, inspirierenden Gesprächen und erholsamer Zeit allein oder mit wenig Gesellschaft.
Es lohnt sich, genau hinzuspüren und den eigenen Mix zu finden. Gelingt das nicht immer, ist wichtig, sich darüber nicht böse zu sein, sondern mit Freundlichkeit sich selbst gegenüber nach anderen Wegen zu suchen, um die Wünsche doch noch zu erfüllen.
Und vergiss nicht, dir nach den Feiertagen Zeit zur Erholung zu gönnen. Die Zeit zwischen den Jahren ist eine wunderbare Gelegenheit, um das vergehende Jahr zu verabschieden und sich in das neue Jahr hineinzuträumen.
Zum Weiterlesen In diesem Artikel hat die Bloggerin und Coachin Anne-Barbara Kern sich ebenfalls lesenswerte Gedanken zu Weihnachten und Hochsensibilität gemacht.
Und wie geht es dir mit dem Thema?
Mich interessiert natürlich sehr, wie Ihr die Festtage erlebt. Kennst du solche Probleme, oder freust du dich ungetrübt über die Feiertage? Hast du vielleicht eigene Tipps für eine gute und verträgliche Festgestaltung?
In diesem Artikel habe ich mich jetzt nur mit den Weihnachtsfeiern im westlichen Kulturkreis befasst. Große Festtage mit hohen Erwartungen gibt es aber natürlich auch in den unterschiedlichsten Traditionen. Wenn du einer anderen Tradition angehörst, wie erlebst du da hohe Festtage?
Wir freuen uns sehr über deine Gedanken und Ideen zum Thema. Vielleicht magst du uns ja im Kommentarbereich gleich hier unter dem Artikel darüber erzählen?